Fachbereich Physik

FORTBILDUNGSTAG BELEUCHTET DIGITALE MEDIEN IM UNTERRICHT

Bei der Fortbildung auf dem Campus standen die digitalen Medien im Fokus. Foto: FB Physik

Mobile Geräte wie Smartphones und Tablets werden von fast allen Kindern und Jugendlichen heute sehr selbstverständlich genutzt, wie die JIM-Studie 2017 feststellt. In Schulen ist die Nutzung mobiler Endgeräte jedoch noch immer keine Selbstver-ständlichkeit, weil häufig in den Diskussionen über Mehrwert und Hürden für den schulischen Einsatz die Skepsis überwiegt.

Hier setzt das Projekt MeSUS mit seinen Fortbildungen für Lehrkräfte mit dem Ziel an, digitale Medien zum festen Bestandteil in naturwissenschaftlich-technischen Fächern werden zu las-sen und damit neue Lehr- und Lernformen zu ermöglichen. Fachleiterinnen und Fachleiter sowie Anwärterinnen und Anwärter in den Studienseminaren können dabei neuartige didaktische Konzepte kennenlernen, um nicht zuletzt individuelle Lernprozesse zu gestalten.

Die dabei entwickelten Kompetenzen stellen den Umgang mit digitalen Medien im Unterricht in das Zentrum, denn neben Rechnen, Lesen und Schreiben wird Medienkompetenz mittlerweile als vierte Kulturtechnik verstanden, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Die rund 100 Beteiligten konnten bei dieser ersten Fortbildung in Vorträgen und Workshops Themen für den naturwissenschaftlichtechnischen Unterricht erarbeiten und über Einsatzmöglichkeiten, aber auch über Medienrecht und die Chancen und Herausforderungen der digitalen Medien für die Schulen diskutieren.

Auf dem Programm standen unter anderem Workshops zu mathematischen Fragestellungen und Begrifflichkeiten aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung, zum Einsatz von Smartphones und Tablets als Minilabor in der Physik oder zum Einsatz von Augmented Reality (AR) (auf Deutsch: erweiterte Realität). In einem Lernzirkel ging es außerdem um Anpassungsstrategien an ge-oklimatische Faktoren in Bezug auf Morphologie und Physiologie sowie typische Pflanzenvertreter der jeweiligen Klimazone. Darüber hinaus war der Umgang mit Reflexions- und Feedbacktools im Unterricht Thema einzelner Workshops.

Das Format bot Raum zum Austausch über die einzelnen Lehrämter hinweg. Mit dem Schwerpunt auf MINT-Fächer wurden in den Workshops zudem die Möglichkeiten digitaler Medien im fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht vorgestellt. Dabei gingen sie auf die Frage der Individualisierung ein, also der Anpassung unterschiedlicher Lernangebote und Lernhilfen an die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. Großen Anklang fanden vor allem die Einsatzmöglichkeiten von sogenannten HyperDocs, die individuelle Lernvoraussetzungen unterstützen sollen. „Mit dem neu entwickelten digitalen Werkzeug der Fachdidaktik Chemie der TUK können zum Beispiel Hilfeseiten oder Zusatzmaterialien mit geringem Aufwand erstellt, verwaltet und mit bestehenden Arbeitsblättern, Word-Dokumenten, verknüpft werden“, so Carola Nieß, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachdidaktik Chemie.

Geplant ist es, in den nächsten Jahren das Angebot fortzusetzen und auf weitere Standorte auszuweiten, „damit sich die Lehrkräfte an Schulen und die Studienseminare mit den Kompetenzen in Zeiten der Digitalisierung näher befassen können“, so der Projektleiter Prof. Dr. Jochen Kuhn.

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Jochen Kuhn
Fachdidaktik Physik
Leiter des „Zentrum für Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ der TU Kaiserslautern
E-Mail: kuhn[at]physik.uni-kl.de
Tel.: 0631-205-2393
Informationen zum Projekt MeSUS:
https://www.uni-kl.de/zfl/projekte/mesus/

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