Experimenteller Zugang

 

Experimentellen Zugang zu Vielelektroneneffekten bekommt man über die Tatsache, daß beispielsweise der quantenmechanische Dipoloperator, der die direkte Wechselwirkung zwischen einem Photon und einem Elektron beschreibt, ein "Einteilchenoperator" ist, d.h. nur auf ein einziges Teilchen (in unserem Fall auf ein einziges Elektron) wirkt.
Wird nun "theoretisch" mit diesem Operator versucht, zur gleichen Zeit auf ein zweites Teilchen einzuwirken, so ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 0 für diesen Prozeß. Dies würde bedeuten, daß in Experimenten eigentlich keine solche Prozesse zu beobachten sein sollten. Tatsächlich werden aber endliche Wahrscheinlichkeiten für Vielelektronenprozesse beobachtet.

Theoretisch muß diese Tatsache dann so gedeutet werden, daß bei Anregung eines Elektrons einem zweiten Elektron durch elektrische Wechselwirkung mit dem ersten Elektron oder anderen im Atom vorhandenen Elektronen Energie übertragen wird. So kann gleichzeitig zu dem ersten Elektron auch ein zweites Elektron angeregt oder ionisert werden.
Über die experimentelle Beobachtung endlicher Wahrscheinlichkeiten für Vielelektroneneffekte werden deshalb Rückschlüsse auf die Wechselwirkungen der Elektronen untereinander gezogen und somit die theoretischen Modelle, die diese Wechselwirkungen beschreiben, getestet.

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