Rudolf-Jaeckel-Preis 2020

von Wahl@ifos.uni-kl.de

Photo: Universität Leipzig/Swen Reichhold

Die Deutsche Vakuum Gesellschaft DVG e.V. gratuliert Prof. Dr. Grundmann ganz herzlich zur Wahl zum Rudolf Jäckel Preisträger 2020. In Anlehnung an die Verdienste Rudolf Jäckels würdigt die DVG jährlich herausragende Leistungen in der Wissenschaft oder der industriellen Praxis auf dem Gebiet der Vakuumtechnik und den vakuumgestützten Technologien.

NICHTS geht ohne Vakuum – das ist der Slogan der Deutschen Vakuum-Gesellschaft. Damit machen wir darauf aufmerksam, dass moderne Technologien, die unser heutiges Leben prägen, nicht ohne Vakuumtechnik möglich wären. Ohne Vakuumtechnik gäbe es keine Smartphones, keine Teleskope, die in den Weltraum schauen, keine Computer und auch die Gravitationswellen wären nicht nachgewiesen worden.  Selbst auf dekorative Schichten, verspiegelt Fensterscheiben oder hochreflektierende Autoscheinwerfer müssten wir verzichten.

Die Findungskommission hat die folgende Begründung zur Ihrer Wahl des Preisträgers gegeben:

Prof. Dr. Marius Grundmann, Leiter der Halbleiterphysik des Felix-Bloch-Institut für Festkörperphysik an der Universität Leipzig, wird ausgezeichnet in Würdigung seiner herausragenden Leistungen auf den von der DVG betreuten Wissenschafts- und Technologiebereichen insbesondere für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung von neuartigen breitbandigen Halbleiterstrukturen und Demonstration von darauf basierenden Bauelementen.

Herr Grundmann hat an der TU Berlin Physik studiert und dort 1991 mit seiner Dissertation „Heteroepitaxie von InP auf Si“ promoviert. Nach Anstellungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Postdoktorand in den USA, folgte von 1992 bis 1994 ein Habilitations-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 1994 bis 2000 wirkte Grundmann als Oberingenieur am Institut für Festkörperphysik der TU Berlin. In dieser Zeit habilitierte er sich 1995, worauf ihm 1996 die Lehrbefugnis verliehen wurde. Im Jahre 2000 wurde Grundmann in das Heisenberg-Programm aufgenommen, worauf er im gleichen Jahr als Professor an die Universität Leipzig berufen wurde. Seit 2002 ist er Direktor des Instituts für Experimentelle Physik II der Universität Leipzig. In dieser Zeit war er in verschiedenen internationalen Forschungsvorhaben als Sprecher oder Koordinator tätig.

Prof. Dr. Marius Grundmann ist ein idealer Preisträger mit wesentlichen grundlegenden wie auch Baulemente-relevanten Beiträgen. Er baute nach der Wende das Felix-Bloch-Institut für Festkörperphysik neu auf und leitet den Bereich Halbleiterphysik mit ca. 50 Mitarbeitern. Er hat in den letzten 20 Jahren neuartige Halbleiter-Verbindungen mit Vakuum-basierten Methoden als funktionale Dünnfilme und Nanostrukturen und darauf basierende Bauelemente hergestellt und charakterisiert. Seine Arbeiten fokussieren sich auf die Herstellung und Untersuchung von Wide Gap Halbleitern sowie darauf basierenden Bauelementen. Dazu gehören Arbeiten zu ZnO und Ga2O3 sowie deren Legierungen (Mg,Zn,Cd)O und (Al,Ga,In)2O3 sowie die Herstellung von durchsichtigen p-leitenden Schichten aus CuI, die ein „outlier“ sind bzgl. hoher p-Leitfähigkeit und gleichzeitiger Transparenz. Zu diesem Thema leitet Prof. Grundmann zurzeit auch eine DFG-geförderte Forschungsgruppe.

Die Preisverleihung findet am Montag 7. September um 17:20 Uhr auf der Special PSE 2020 im Kongress-Zentrum der Messe Erfurt (07.-10.09.2020, https://www.pse-conferences.net/pse2020.html) statt.Nach der Preisverleihung stellt der neue Preisträger in seinem Preisträgervortrag unter anderem auch die Bedeutung der Vakuumtechnik für seinen wissenschaftlichen Erfolg dar.

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